Liebe und Opfer

Letztens bin ich auf ein Zitat gestoßen, dass mir unglaublich gut gefallen hat und ich es aus diesem Grund gerne mit Dir teile. Es lautet:

Go4Values-Zitat-287

„Es ist leichter, alle zu lieben als einen. Die Liebe zur ganzen Menschheit kostet gewöhnlich nichts als eine Phrase; die Liebe zum Nächsten fordert Opfer.“ (Peter Rosegger)

Mein Kommentar dazu auf unserer Facebook/Go4Values Seite war folgender:

..bevor wir also die Welt retten wollen – müssen wir erst einmal sehen und erkennen wie es mit der Liebe zum Nächsten steht – der vielleicht neben uns – in der Schule, Nachbarschaft oder Familie ist und uns regelmäßig nervt.. ;-)))

Sehr häufig höre ich von meinen Teilnehmern in den Seminaren: „wir müssen doch etwas tun für die Menschen“.. oder „wir müssen doch den Menschen helfen“..

Ich liebe diese Sprüche. Immer wieder amüsiert es mich wenn ich so etwas höre.

Sobald ich aber anfange und etwas genauer nachbohre, wie es denn in der eigenen unmittelbaren Umgebung aussieht, wird es sehr spannend. Da fließen die Tränen, da kocht die Wut hoch oder die Enttäuschung und das Unverständniss sitzt tief.

Dieselben Menschen würden jedoch, sobald es um die ganze Menschheit geht – plötzlich laut aufschreien wo wir überall helfen müssten oder sollten und das wir ja nicht so egoistisch sein dürfen. Und sobald wir das nicht tun oder anderer Ansicht sind, sind wir kalt und herzlos. Wenn ich aber anfange und ihnen ihre direkte Umgebung – Kind, Partner, Elternteil, Arbeitskollege, Chef, Ex Partner, den Neid auf den Kollegen etc. vor die Nase halte, da will keiner hinschauen. Nein.. denn wir müssen uns ja schließlich auf die ganze Welt konzentrieren.

Was für eine schöne Ablenkung nicht wahr?

Umso mehr jemand schreit wie sehr man der Welt helfen müsste – umso mehr weiß ich – das er sich selbst nicht helfen kann und einige Leichen im Keller hat, wie man so schön sagt.

Wie schön wäre es doch, zuerst und ausschließlich bei uns selber anzufangen. Erst wenn ich alle meine Beziehungen in der eigenen Umgebung so transformiert habe – dass dort wirklich Harmonie herrscht (keine aufgesetzte oberflächige, sondern tatsächliche ehrliche und wahrhaftige Harmonie – könnten wir uns evtl. dem Rest widmen.

Die große Frage stellt sich aber – wenn bei mir alles in Ordnung ist – ob ich überhaupt noch den Drang verspüre mit aller Gewalt zu helfen?? 

Vielleicht ist dann gar niemand mehr da dem ich helfen müsste – weil ich plötzlich feststelle das viele sich selbst helfen könnten..?! Hier beginnt dann plötzlich die Angst.. Weil wir ja vielleicht plötzlich mit einer gewissen Sinnlosigkeit konfrontiert werden könnten?! Welchen Sinn hätte unser Dasein dann noch?

Nein, dass wollen wir lieber nicht spüren. Da in die Tiefe gehen? Nein danke. Also renne ich lieber rum und rette die Menschheit. Ist auch viel schöner – denn nach außen klingt das alles auch viel besser – weil viele rennen rum und wollen etwas „tun“ – gegen die Bösen dieser Welt – somit sind wir in bester Gesellschaft.

Was wenn das eine Illusion ist?

Wir können die Menschheit nicht retten. Wir können nur dafür sorgen, die 100% Verantwortung für unser Leben zu übernehmen und auf jeglichen Einflussbereich der sich uns offenbart. Wenn wir diesen Bereich retten – durch unseren Einsatz & unsere Bereitschaft – haben wir extrem viel getan.

Was würde es nützen die ganze Welt zu retten, wenn in unserer eigenen Familie oder Umgebung der Wurm drin ist?

Was würde es nützen nach Afghanistan zu spenden wenn Du mit Deinem EX oder einem Familienmitglied im Stress bist und ihr nicht miteinander redet und euch giftige Blicke zusendet? Wäre das alles nicht etwas scheinheilig?

Wie schwer ist es dann runterzukommen und zu sagen: ok, wir verstehen uns zwar nicht unbedingt – doch wünsche ich dieser Frau/Mann von ganzem Herzen alles erdenklich Gute und dies auch tatsächlich so meinen. Das ist tausend Mal mehr wert – als geschwind 1000,- Euro nach sonst wohin senden. Doch das Erste bedeutet ein weit größerer Aufwand als das Zweite.

Oder wenn Dir jemand absichtlich durch Unwahrheit schadet – da zu stehen und immer wieder demjenigen alles erdenklich Gute zu wünschen?

Im ersten Fall musst Du bereit sein ein Opfer zu bringen..

Ein Opfer von Dir. Bereit zu sein trotz dem was gerade geschieht oder gerade deshalb – immer wieder wohlwollenden Gedanken hinsenden. Wohlwollende Gedanken hinsenden bedeutet nicht, Dich ins Drama verwickeln zu lassen –  alles gut zu heißen was derjenige tut, es bedeutet auch nicht mit aller Gewalt Kontakt haben zu wollen, wenn dies nicht geht. Es bedeutet, aus der Ferne Dein Möglichstes tun und es dann sein lassen. Loszulassen – nachdem Du in Dir – alles Dir Mögliche getan hast.

Ich gebe Dir mal ein leichtes aber konkretes Beispiel zum Thema Nachbarschaft:

Hier hat sicher jeder schon mal seine Erfahrungen gemacht. Vor allem anfangs wenn Du frisch irgendwohin ziehst, vielleicht eine neue Region, Land oder ein neuer Ort, dann weißt Du erstmal nicht, wie sind diese Menschen, kann man mit ihnen oder eher nicht. Dies braucht Zeit und guten Willen. Und zwar von beiden Seiten. Es gibt allerdings auch Menschen denen nichts daran gelegen ist und die immer wieder Ärger haben in der unmittelbaren Umgebung wie z.B. ihrer Nachbarschaft. Wenn Du grundsätzlich gerne auf Konfrontation aus bist, oder immer nur Recht haben willst, ohne bereit zu sein auch mal einen anderen Standpunkt anzusehen, wird es eher schwer. Dann bist Du auch nicht bereit ein Opfer von Dir zu bringen. Du willst nur bekommen – aber nichts von Dir geben und Du bleibst stehen – unbeweglich was Deinen Standpunkt angeht und lernst nicht mehr dazu.

Albert Einstein sagte dazu:

„Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null – und das nennen sie ihren Standpunkt“.

Ist nicht gerade ein Kompliment an uns Menschen aber wo er Recht hat – hat er eben Recht. Es ist wichtig beweglich zu bleiben – vor allem geistig – um zu erkennen wo man weiter wachsen darf.

Doch zurück zum Thema Nachbarschaft.

In dieser Hinsicht war ich Gott sei Dank immer sehr gesegnet. Ich erinnere mich gerne an die Zeit in der Nähe von München-Freising oder Starnberg. Mit meinen beiden Nachbarinnen saßen wir oft mal zu einem Kaffee zusammen, um über Gott und die Welt zu reden oder was die andere bewegt. In Wiesbaden wiederum hatte ich gleich 2 tolle Nachbarinnen. Die eine kochte gerne und lud uns hin und wieder Abends zum Essen und langen Abenden auf ihrer Terrasse ein. Die andere – backte lieber einen Kuchen den wir gemeinsam ausprobierten. Es gab den sogenannten Mädels-Abend. Und dies obwohl es Frauen mit Familie, Arbeit und Kinder waren und keine sogenannten Singles die ja sonst nichts zu tun haben.

In Tirol haben wir ebenfalls Glück. Da gibt es ein sehr nettes, junges und sympathisches Geschwisterpaar die nebeneinander gebaut haben und wir kommen super miteinander aus. Dies obwohl das gar nicht so selbstverständlich ist, insbesondere wenn es darum geht sich einig zu werden über eine Mauer die als Grundstücksgrenze gilt. Und vor allem wenn dann nachträglich dort auf diese Mauer noch etwas addiert werden muss, das die Mauer evtl. beschädigen könnte. Doch immer wieder stellte sich heraus, dass wo ein Wille auch ein Weg ist. Und weil wir uns so gut verstehen, haben wir entschieden an der Grundstücksgrenze, anstatt nur einem Zaun und einer Mauer zusätzlich eine Tür mit einzubauen, sodass wir über die Terrasse zueinander gehen können und nicht immer über die Straße laufen müssen. Da ich in dieser Hinsicht bereits positive Erfahrungen in meiner damaligen Nachbarschaft in Freising gesammelt habe, weiß ich das es auch diesmal gut wird. Doch dies ist nur möglich weil beide Seiten sich bemühen. Beide Seiten waren bereit ihren Teil zu bringen damit es harmoniert.

Dies sind Banalitäten und Du wirst mir sicher zustimmen dass es absolut nichts Besonderes ist.

Vielleicht reagiert jemand anders irgendwann einmal wieder ganz anders und eher abweisend, dann stellt sich erneut die Frage, wie gehe ich bzw. Du damit um?

Du siehst – da gibt es viel zu tun.. Nicht weit draußen in der fernen Welt – sondern ganz nah bei uns.

Im zweiten Fall (etwas spenden) beruhigst Du nur schnell Dein Gewissen.. Doch der Hintergrund Deiner Tat bleibt der unterdrückte Mangel. Weil in Deinem Leben an verborgenen Plätzen der Mangel tobt. Die wenigsten sind bereit die Dinge so auseinanderzunehmen und ganz genau die Motive ihres Handelns zu durchleuchten. Es bedeutet Arbeit und unangenehme Emotionen. Dafür haben wir keine Zeit… Wir müssen schließlich die Welt retten. Welch sinnvolle Aufgabe. ;-)) Jeder wird es verstehen.

Wenn jemand aus der Fülle heraus hilft – nachdem er sein Umfeld in Ordnung gebracht hat, geschieht helfen nicht mehr aus einem Mangel heraus, sondern aus einer Einsicht heraus, wo es wirklich sinnvoll ist zu helfen und wo lasse ich mir das evtl. einreden? Dies ist gar nicht so leicht zu unterscheiden.

Nun werden mir hier sicher ein paar von euch aufs Dach steigen und schreien: „ja wir müssen doch:“

.. die Welt retten

.. Griechenland retten

.. nach Asien spenden

.. den Krieg in der Ukraine verhindern

..die Bohrungen stoppen

Usw. usf.

Stimmt, wir müssen.. – vor allem aber bei uns, in unserem Umfeld und in unserem Leben anfangen. Sonst ist es nur eine tolle Show – aber nichts Wahrhaftiges das Deine Seele in der Tiefe nährt.

Insofern stimme ich dem obigen Zitat vollkommen zu. Denn was nützt ein tolles Zitat, wie es sie überall zu Tausende gibt, wenn wir es nicht auseinandernehmen und in der Tiefe verstehen?

Ihr Lieben – ich wünsche euch einen sonnigen Tag

Eure Daniela

P.S. Aufgrund von verschiedenen Firmen Projekte, sind in diesem Jahr nur noch folgende Go4Values Seminar Termine geplant, die Du für Deine Weiterentwicklung nutzen kannst:

Für Dein Leben und Deinen ganzheitlichen Erfolg

30. Okt. bis 1. November – Teil I – Go4Values Basis-Seminar für Bewusstsein, Werte & Erfolg!

http://shop.danielaszasz.com/Seminare/

7. – 9. August 2015 –Teil II – Go4Values Seminar – Geld, Klarheit & Struktur!

P.P.S. Kennt ihr das hier? So neugierig könnten wir auch manchmal auf Neues sein ;-))) Eine schöne Ikea Werbung..

“Für einen britischen Werbespot baute Möbelriese Ikea mitten im Dschungel von Costa Rica eine Küche auf und schickte Affen auf Entdeckungstour. Die tierischen Werbestars hatten ihren Spaß daran.” (Zeitung Österreich)

http://

4 Kommentare

  1. Caro

    Sehr wahre Worte, meine vollste Zustimmung! Die meisten wissen nur leider nicht, oder haben es nie gelernt, wie man die “Leichen im eigenen Keller” aufräumt oder seine Beziehungen in Harmonie bringt. Und dann kommt diese wahnsinnige Bequemlichkeit dazu…. Wenn jeder seine eigene Welt in Ordnung bringt, dann ist automatisch auch die ganze Welt in Ordnung. Anders geht es letztendlich nicht…

    Antworten
  2. Caro

    Sehr wahre Worte, meine vollste Zustimmung! Die meisten wissen nur leider nicht, oder haben es nie gelernt, wie man die “Leichen im eigenen Keller” aufräumt oder seine Beziehungen in Harmonie bringt. Und dann kommt diese wahnsinnige Bequemlichkeit dazu…. Wenn jeder seine eigene Welt in Ordnung bringt, dann ist automatisch auch die ganze Welt in Ordnung. Anders geht es letztendlich nicht…

    Antworten
  3. Sandra

    Liebe Dany,

    bin immer wieder einfach nur unendlich dankbar Dich und Daniel kennengelernt zu haben. Es erfüllt mich mit Demut.

    Sitze zu Hause auf der Terrasse und lese Deinen Brief … sitze hier und die Tränen kullern einfach …

    Es sind Freudentränen – denn ich weiß, dass ich ohne unsere Begegnung diese Entwicklung NICHT gemacht hätte.

    Ihr Beiden habt einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.

    Ein ganz herzliches DANKESCHÖN! Freue mich auf alle weiteren Erfahrungen, die ich in der weiteren Arbeit mit Dir machen und erfahren darf.

    Ganz liebe Grüsse aus Osnabrück

    Sandra

    Antworten
  4. Sandra

    Liebe Dany,

    bin immer wieder einfach nur unendlich dankbar Dich und Daniel kennengelernt zu haben. Es erfüllt mich mit Demut.

    Sitze zu Hause auf der Terrasse und lese Deinen Brief … sitze hier und die Tränen kullern einfach …

    Es sind Freudentränen – denn ich weiß, dass ich ohne unsere Begegnung diese Entwicklung NICHT gemacht hätte.

    Ihr Beiden habt einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.

    Ein ganz herzliches DANKESCHÖN! Freue mich auf alle weiteren Erfahrungen, die ich in der weiteren Arbeit mit Dir machen und erfahren darf.

    Ganz liebe Grüsse aus Osnabrück

    Sandra

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