Die Qualität einer Nation – Teil 2

Teil I dieses Artikels findest Du unter folgendem Link: https://danielaszasz.com/die-qualitat-einer-nation-teil-i/

..wie wir also sehen, hat jedes Land mehr oder weniger „Dreck am Stecken“. Bei weitem nicht nur Deutschland! Es sind immer die Stärkeren, die versuchen, die Schwächeren für sich einzunehmen. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

Rumänien war zum Beispiel viele hundert Jahre lang von unseren lieben Türkischen Nachbarn besetzt. :-) Dann kam dazwischen mal ein Vlad Tepes – alias Dracula – der diese bis nach Konstantinoupolis zurück drängte und sowohl dem Sultan damals, als auch seinen Söhnen den Kopf abschlug. Dann war  in Rumänien für längere Zeit Ruhe, weil jeder Angst vor Dracula hatte (berechtigterweise.)

Nach dem Tod von Dracula, mussten die Rumänien viele Jahrhunderte einen symbolischen Tribut an das osmanische Reich bezahlen. Zuerst in Höhe von 2.000 Goldstücken, um eventuellen osmanischen Vorstößen ins rumänische Reich vorzubeugen. Dieser Tribut erhöhte sich dann leider auf 10.000 Goldstücke und mehr. Ab dem Jahre 1512 erkannten auch die anderen Fürsten des Landes die osmanische Souveränität über ihr Herrschaftsgebiet an und zahlten ebenfalls Tribut, der immer weiter bis auf ca. 65.000 Gulden pro Jahr anstieg. Dies alles fand statt zwischen dem 11. bis ca. 18. Jahrhundert.

Frage:

Waren die Türken besser als Hitler? Wenn Du die Rumänen fragst, sicher nicht. :-) Bis heute haben Rumänen eine leichte Aversion dagegen und hören dies nicht gerne  Nach den Russen darfst Du sie gar nicht erst fragen. Ganz besonders nicht die deutschstämmigen Siebenbürger, die aus Transsilvanien, die ja zum ungarischen Königreich gehörten und massenweise im Weltkrieg von den Russen verschleppt wurden. Meine Oma hat mir viel darüber erzählt, wie ihre ganze Familie verschleppt wurde.

War für die Türken, Vlad Tepes – Dracula – ein angenehmer Zeitgenosse? Ganz sicher auch nicht.. ;-)))

Und denk daran, ich bin in einem strengen Regime aufgewachsen. Unter Ceausescu – dem Diktator. Doch egal wie viel  Schlechtes er gemacht hat und das hat er – darf man die gute Seite nicht vergessen, die auch dazu gehörte. Es gab keine Arbeitslosigkeit in Rumänien!!! Nicht ein Mensch, der keine Arbeit gehabt hätte, wenn er sie gewollt hätte. Rumänien war extrem produktiv. Produzierte für den ganzen Westen. Ob Möbel, Lederhandtaschen, Textilien, Unterwäsche usw. usw. Allein in unserer kleinen Stadt (ca. 20.000 Einwohner) gab es 3 große Fabriken. Die Menschen hatten alle genug Geld. Das Land war fast ohne Schulden als Rumänien den Diktator loswurde. Sieh Dir das Land heute an. Ist genauso verschuldet und hat genau so viel Arbeitslose wie jedes andere Land auch. Auch er, Ceausescu – sowie Hitler – übertrieb es. Er hielt die eigenen Leute klein & im Land gefangen. Kein Kontakt nach außen zum Westen, nur nationale Lebensmittel, wenig Essen usw. Trotzdem sind die Rumänen stolz wie Oskar und einige trauern Ceausescu hinterher.

Du siehst also… jedes Land hat seine Geschichte.

Nun komme ich zurück zu Deutschland heute. Deutschland beteiligt sich, meines Erachtens, nur selten an Kriegen, es sei denn, es muss sich beteiligen, weil die USA oder andere EU Länder zu viel Druck machen.

Trotzdem hat das Volk hier ein angeborenes Schuldthema, das es ihnen unterbindet, stolz darauf zu sein auf wer sie sind. Die demografische Entwicklung der deutschen Beziehungen zeigt auch, (habe ich irgendwann irgendwo gelesen, weiß es leider nicht mehr wo) dass, wenn es so weitergeht, diese vom Aussterben bedroht sind?! Ich glaube, in Deutschland kommt man auf 1 ½ Kinder pro Familie. Ich fände es schade, wenn es irgendwann diese guten Denker und diese für mich tolle Sprache  nicht mehr geben würde, die es selbstverständlich auch in anderen Kulturen und Länder gibt.

Ich finde, dass jede Kultur etwas Schönes und etwas Einzigartiges hat, man muss sich nur damit beschäftigen und es wieder herausfinden. Aber die Deutschen haben das anscheinend vergessen oder haben Angst davor, ins Extreme zu verfallen. Vielleicht haben sie auch nicht gelernt oder verlernt einen gesunden Stolz zu empfinden, ohne ins Extreme abzurutschen. Hier wäre meiner Ansicht nach großer Nachholbedarf. Auch in den Schulen. Anstatt zu viel Rücksicht auf Einwandererfamilien zu nehmen, ruhig auch die Kultur der Deutschen, ihre Traditionen den Einwandererfamilien beibringen! Woher sollen diese es denn sonst erlernen?

Ich wiederhole mich, wenn ich sage: Als ich damals des öfteren in der Türkei und in einem türkischen Verlag tätig war, versuchte ich türkisch zu lernen. Als ich viel unter Italienern war, habe ich italienisch gelernt. Als ich viel in den USA und Asien unterwegs war, habe ich die englische Sprache so gut ich konnte perfektioniert. Als ich nach Deutschland kam, war es mir wichtig so gut ich konnte DEUTSCH zu lernen und mich hier zu integrieren. Ich habe NIE erwartet, dass sich andere Völker nach mir richten.

Ich finde es jammerschade, dass es in Deutschland vergleichsweise so wenig  traditionelle Feste gibt. Als ich noch in Rumänien bei meiner Oma war, hatten wir mehr deutsche Feste mit Dirndl etc. als ich es in all den vielen Jahren in Deutschland erlebt habe. Dirndl werden wohl heute nur auf dem Oktoberfest angezogen und keiner weiß genau, welchen Hintergrund oder traditionelle Bedeutung dieses Fest eigentlich hat.

Wenn ich in Rumänien auf unserer Familienburg bin, die trotzt nur so von  Geschichte und vor Stolz. Und einen echten Rumänen darfst Du in seinem Nationalstolz auch niemals angreifen, der macht Dich verbal einen Kopf kürzer. :-D.

Die deutschstämmigen Siebenbürger dort sind anders, weil sie sich mehr mit Deutschland identifizieren als mit den Rumänen.

Und jetzt mal ganz ehrlich, schau Dir mal die Franzosen an. Ich war einige Male beruflich in Frankreich und ich behaupte, dass ich sprachlich recht gut zurechtkomme in der Welt. Wenn ich aber in Frankreich versuchte mit englisch, spanisch, italienisch, rumänisch oder deutsch etwas zu erreichen, waren die meisten auf stur gestellt. Sie sprechen ja nur französisch. Erst wenn ich mich bemühte, auf französisch etwas zu formulieren, wurden sie zugänglicher. Die ERWARTEN einfach, dass Du ihre Sprache sprichst. Genauso, wie die Amerikaner. Wenn wir also in der heutigen Zeit von Nationalstolz sprechen, dann sollten wir unbedingt einen Blick zu den Nachbarn werfen.

Lass uns doch mal einmal scherzhalber sehen (so viel Humor traue ich euch jetzt einfach mal zu – damit die Schwere etwas herausgenommen wird aus diesem Thema), wie das jeweilige Land bei einem feindlichem oder vermeintlich feindlichen Angriff vorgehen würde: ;-)

Der Rumäne würde sagen: Ich hacke Dir gleich den Kopf ab?

Der Deutsche würde evtl. sagen: Pass auf, Du landest im KZ?

Der Türke und der Amerikaner würde sagen: Ich besetze Dich, nehme was ich nehmen kann und fordere jahrhundertlangen Tribut in Form von Geld oder Rohstoffe?

Der Russe würde sehr wenig sagen und Dich einfach verschleppen?

So. Und wer ist nun der Gefährlichste? :-)

Wer hat die größte Schuld?

Ihr seht also, ihr könnt locker bleiben, da ist keiner besser als der Andere,  nur anders. Sie würden jeweils anders reagieren. Der Rumäne ist wohl der Brutalste. ;)

Zurück zu Deutschland.

So viele Menschen, die aus anderen Länder hierher kommen um sich eine bessere Zukunft aufzubauen, (ich inklusive vor 24 Jahren), warum nur?

Sie alle kommen hierher, weil sie von der Qualität dieser Menschen (der Deutschen) erfahren haben und das auch für sich gerne hätten. Ihre Qualität zu arbeiten, ihre Disziplin, ihre Pünktlichkeit, ihr Denkvermögen, ihre Zuverlässigkeit.. usw.

Ja, es heißt in vielen Ländern die Deutschen seien distanziert,  sie seien kalt, sie seien unnahbar. Wenn sie das alles so sind,  warum kommen viele andere Nationalitäten trotzdem gerne hierher? Vielleicht weil sie die Qualität – die Produktivität dieser Menschen – der Deutschen – trotzdem schätzen??

Es kommt mir vor, als ob die Masse der Deutschen vergessen hat, dass ihre Geschichte nicht erst beim 2. Weltkrieg mit Hitler begonnen hat, sondern sehr viel früher. Genauso wie das vieler anderer Völker und Kulturen.

Persönlich habe mich nie kalt von den Deutschen behandelt gefühlt. Ich mag sie alle. So wie sie sind. Ich glaube zwar, dass sie viel mehr könnten, wenn man sie wieder fördern würde, (auch das tat Hitler teilweise) aber das ist ein anderes Thema, was ich unter anderem auch als globales Thema ansehen würde.

Ihr lieben Deutschen und gerne auch alle anderen Nationalitäten hier auf meinem Verteiler – erlaubt euch mal wieder stolz zu sein darauf wer ihr seid. Ihr habt es verdient. Was eurer Größe allerdings gar nicht gut steht ist, euch zu verstecken oder eure Kultur verfallen zu lassen. Wenn noch weitere 50 Völker hier einwandern, um sich ein besseres Leben aufzubauen, vergesst nicht wer auch ihr seid. Feiert eure Feste so, wie das früher einmal war und schämt euch auch nicht deswegen. Lasst die Menschen auch eure Kultur kennenlernen – nicht nur ihr die der Anderen. Die Einwanderer dürfen sich auch an euch ausrichten, nicht nur umgekehrt. Deshalb kommen sie hierher, weil sie das ja auch irgendwie wollen! Man muss es nicht übertreiben und ins Extreme verfallen, doch ein wenig mehr als das, was aktuell ist, schadet sicher nicht.

Ich finde es derzeit großartig zu sehen, wie viele traditionelle Feste in Tirol gefeiert werden. Das habe ich in Deutschland sehr viel seltener mitbekommen.

So, und für heute wünsche ich euch allen ein wenig mehr Nationalstolz. Egal, ob Du ein abenteuerlicher Italiener, ein echter Pascha aus der Türkei, Vampir aus Rumänien, extrem stolzer Franzose oder eben ein tüchtiger, manchmal etwas zurückhaltender und disziplinierter DEUTSCHER bist :-).

Denkt daran, mich für diesen Artikel nicht zu kritisieren, ich habe andere Wurzeln,  die etwas grober sind. ;-)))

Schönen Tag ihr Lieben

Eure

Daniela

Teil I dieses Artikels findest Du unter folgendem Link:

https://danielaszasz.com/die-qualitat-einer-nation-teil-i/

4 Kommentare

  1. Claudia

    Hallo Dany,
    Ein Artikel, der zum aufwachsen anregt…mit großer Sicherheit auch viel Wahres dran. Politische Themen werden, das sehe ich genauso, immer noch zu wenig besprochen und haben keinen (nur unter vorgehaltener Hand) hohen Stellenwert in unserem Land. Danke für Deine Klarheit und wachrütteln .
    Liebe Grüße Claudia

    Antworten
  2. Matthias

    Hallo, liebe Daniela, danke für Deine Ausführungen und Deine große Offenheit in den beiden Artikeln. Sie tun mir als gebürtigen Deutschen einfach gut! Du schaffst es in Deinen Ausführungen, Vorstellungen gerade zu rücken. Es gibt auf dieser Erde wohl kein einziges Volk oder sollte ich besser sagen, keine einzige Regierung, die nur Gutes über das eigene Volk, benachbarte und andere Völker gebracht hat. Insofern kann kein auch Volk/Regierung von sich behaupten keine Gewalt gegenüber anderen Völkern angewendet zu haben und damit besser zu sein als das andere.
    Gewaltlosigkeit existiert m. E. nur dort, wo jeder den Anderen/Fremden in seiner Kultur ohne wenn und aber respektiert und annimmt, was eine Erweiterung Deiner Ausführungen bedeutet.
    Herzliche Grüße Matthias

    Antworten
  3. Matthias

    Hallo, liebe Daniela, danke für Deine Ausführungen und Deine große Offenheit in den beiden Artikeln. Sie tun mir als gebürtigen Deutschen einfach gut! Du schaffst es in Deinen Ausführungen, Vorstellungen gerade zu rücken. Es gibt auf dieser Erde wohl kein einziges Volk oder sollte ich besser sagen, keine einzige Regierung, die nur Gutes über das eigene Volk, benachbarte und andere Völker gebracht hat. Insofern kann kein auch Volk/Regierung von sich behaupten keine Gewalt gegenüber anderen Völkern angewendet zu haben und damit besser zu sein als das andere.
    Gewaltlosigkeit existiert m. E. nur dort, wo jeder den Anderen/Fremden in seiner Kultur ohne wenn und aber respektiert und annimmt, was eine Erweiterung Deiner Ausführungen bedeutet.
    Herzliche Grüße Matthias

    Antworten
  4. henry urban

    Liebe Daniela,
    Großartig ,wie Die Deutschen aufweckst. Hoffentlich ? Wir sollten alle nicht vergessen,daß wir alle
    Brüder und Schwestern sind ,auf der ganzen Welt ! Und uns nur die Sprache trennt,wir haben alle die selben Bedürfnisse Hunger ,Durst,Dach übern Kopf etc. und wenn es schon ein Land gibt das vielen
    Nationalitäten die Möglichkeiten gibt so zu leben wie Sie möchten.Sollten auch Sie das Tun , was Du in den Ländern gemacht hast die Du bereist hast.Die Sprache gelernt ,und die Kultur akzeptiert.
    Liebe Grüße Henry

    Antworten

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