Unser Image in der Außen-Welt

..wir alle erinnern uns: Es war ganz am Anfang unserer MLM- Karriere.

Wir haben uns damals entschieden einen neuen Start in unserem Leben zu wagen. Wir hatten uns für eine Branche entschieden über die wir zwar noch nicht viel wussten, die sich aber spannend anhörte.

Eine Branche, die der eine oder andere, der vielleicht früher auf mehreren Ebenen im Leben gescheitert war, als seine letzte Chance ansah doch noch finanziell die Kurve zu kriegen. Eine Branche in der so mancher verzweifelt, wie nach einem letzten Strohhalm greifend, hoffte doch noch eine Möglichkeit zu haben und wenigstens ein bisschen  Erfolg aufzubauen.

Egal was unser Beweggrund war um zu starten: Mangelnde frühere Erfolge, zu wenig Geld, vermisste Anerkennung oder Freizeitmangel. Wir alle erinnern uns an diesen einen speziellen Moment, in dem wir unsere Entscheidung unserem Umfeld bekannt gaben.

Wie war das damals für Dich? Kannst Du Dich noch daran erinnern?

Also bei mir spielte es sich folgendermaßen ab: Meine Familie hatte nichts einzuwenden, da sie Network als Vertriebsform nicht kannten und somit waren sie weder dafür noch dagegen, tendenziell aber eher dafür.  Bei wem es schon schwieriger wurde, waren meine Freunde und Bekannte. Da kamen so Sachen wie:

„Bist Du da jetzt auch drin in so einem Schneeballsystem“?

oder: „Das ist doch eine Sekte, schau zu das Du die Hände davon lässt“.

oder: „Das sind Abzocker und die  wollen nur Dein Geld“.

oder.. „Du wirst da nie etwas verdienen. Der einzige der etwas verdient ist der da oben und der Rest sind gutgläubige Menschen wie Du, die den da oben reich machen“.

oder: „Von den Produkten wird man abhängig, da sind schon welche daran gestorben“.

Na, kennt ihr das?

Jetzt mal ehrlich: Hätten wir damals gesagt, fangen bei BMW oder Aldi an zu arbeiten für 1200,- Euro im Monat, dann hätten das doch alle Klasse gefunden. Oder kannst Du Dir vorstellen, dass auch nur einer zum Beispiel gesagt hätte:

„BMW? Bist Du wahnsinnig, die nehmen Dich aus wie eine Weihnachtsgans. Du arbeitest Dich zu Tode für 1200,- Euro pro Monat die nächsten 40 Jahre und der einzige der wirklich reich wird dabei ist der Vorstand“.

oder: „ALDI ???? „Bist Du total bescheuert, hör mal die haben lauter süchtig machende Lebensmittel in ihrem Sortiment und außerdem ist das ne Sekte“!

oder: „Was? Du bist bei der DEUTSCHEN BANK? Hör mal, die sind ein Schneeballsystem, das erzählen sie Dir aber nicht. Und während Du mühsam Deinen Job machst hinter dem Schalter und Verträge verkaufst, verdient nur der da oben. Mit ihren Betriebsfeiern die sie da machen, wollen sie Dich nur bei Laune halten damit Du nicht aufhörst und sie mehr verdienen“.

Hätten sie das gesagt? Was denkt ihr?

Ich glaube nicht. Wir alle wissen doch, so wäre es nicht gelaufen. Jeder hätte uns auf die Schulter geklopft und gesagt: „Hey klasse, freut mich dass Du einen guten Job gefunden hast (in dem Du nicht mehr verdienst als ich)“. Gut, der letzte Teil wäre nicht unbedingt laut ausgesprochen worden. J

Wieso ist das so? Wieso ist unser Ruf derart falsch in der Welt da draußen? Wieso kommen wir manchmal in der Wertung anderer direkt nach Gaunern und Handtaschenräubern?

So kommt es mir manchmal zumindest vor. Ich weiß, dass jetzt einige von Euch sagen: „Ist doch egal! Das war immer so und wird immer so bleiben. Lass uns über etwas anderes reden“. Selbst wenn wir als Profis mittlerweile den Dreh raushaben mit so etwas umzugehen, weil wir schon oft genug diesbezüglich eines auf die Nase bekommen haben, wissen wir doch wie hart das für jemanden ganz neuem im Network ist. Und wir wissen auch, dass wir nicht wirklich glücklich darüber sind, dass es so ist. Sich daran gewöhnt zu haben ist nicht das gleiche wie glücklich damit zu sein. Es ist ein IST- Zustand den wir akzeptiert haben, als ein notwendiges Übel mit dem man nun mal leben muss.

Ich weiß noch als ich in der Schweiz am Vierwaldstätter See lebte und damals ein Einkommen von knapp 20.000 bis 25.000,- Euro pro Monat im Network hatte und ca. 29 Jahre alt war. Ich war glücklich in einer so schönen Penthousewohnung leben zu können, direkt am See. Und jedes mal wenn mich jemand fragte was ich beruflich machte und ich es sagte: „Network Marketing“, trafen mich manchmal diese seltsamen Blicke.

Und das obwohl ich nun wirklich beweisen konnte, dass es funktioniert.  Zum einen wurde es öfter mal ins Lächerliche gezogen. Ach, so ein Schneeballsystem. Dann waren die Leute überzeugt, dass das alles ja nicht funktioniert. Ich reagierte darauf, in dem ich solche Sprüche los lies wie, „Nun, ich bin nicht sicher ob es funktioniert, mein Einkommen letzten Monat war aber 19.900,- Euro. Es reicht für mich so weit ganz gut. Wie läuft es bei Ihnen“?

Dann kam die Phase, wo sie völlig verdutzt vor mir standen und mich nach einer Weile fragten, ob dieses MLM denn WIRKLICH so gut funktioniert? Das ich die erste sei die sie treffen bei der es scheinbar klappt. :-) Ich war dann auch immer so nett ihnen meine Abrechnungen zu zeigen und meine Autos sahen sie auch. Ich tat das nicht, weil ich dachte, dass sie mir sonst nicht glauben würden, sondern weil ich wollte, dass sie auch mal ein anderes Beispiel aus dem Network kennenlernen. Völlig egal ob sie es dann auch machen würden oder nicht.

Ich fragte mich damals ob unser Image für immer so bleiben würde? Ich fragte mich auch, was denn passieren müsste, damit sich das radikal ändern würde.

Wie wäre es denn, wenn wir mal Salonfähig wären mit dem was wir tun? Wenn es auf den Partys mal zur Abwechslung so läuft: „Hey hast du diesen neuesten Spot gesehen? Dieses Network Ding ist echt cool, da will ich auch mitmachen“.

Du kommst dann so von der Seite und sagst: „Jep – sag ich dir doch schon seit Jahren, dass es cool ist. Seid ihr auch endlich aufgewacht?! Ich hätte da evtl. noch einen Platz bei mir im Team“. Wäre doch mal eine willkommene Abwechslung, oder?

Es ärgert mich schon manchmal das es Firmen gibt, (ohne Namen zu nennen), die den Tod auf Raten verkaufen, und trotzdem ein super Image haben auf welches wir im Network nur neidisch werden können. Leben wir da in einer verkehrten Welt? Und ich bin überzeugt dass es vielen von uns schon einmal so gegangen ist. Es ging uns tierisch auf den Geist, wenn uns manchmal jeder Trottel der von nix eine Ahnung hat, uns doof anmacht weil wir im Network sind, so als ob wir Schwerverbrecher wären.

Woran liegt denn nun dieses Image? Haben wir etwas falsch gemacht? Wenn ja, was? Haben unsere Firmen etwas falsch gemacht? Oder evtl. versäumt etwas zu tun? Vor allem aber, wie könnten wir das verändern?

Das hört sich evtl. zum Teil nach einer Schuldfrage an und Schuldfragen will niemand gerne beantworten. Ich bin seit über 14 Jahren im Network und das Image war damals bereits so und es hat sich auch nur teilweise geändert. Trotzdem glaube ich, dass wir alle irgendwo, zumindest zum Teil, zu diesem Image beigetragen haben. Sei es durch Versprechen die nicht realistisch sind, reißerische Anzeigen die einen Mangel an Seriosität vermuten lassen wie zum Beispiel: „Werde Millionär in 6 Monaten“. Oder Menschen tot zu reden und die Unfähigkeit sensible Kommunikation mit unserem Gegenüber zu führen.

Wir zerstören unser Image in dem wir gegenseitig die Teampartner anderer Firmen abwerben mit dem megamässigen Versprechen wie, dass es ja bei uns alles so easy ist und DU sooo reich wirst in null-Komma-nix und schließlich viele enttäuscht von dannen ziehen nach einer Weile, weil sie weder in der einen Firma noch in der anderen Firma Millionäre wurden. Dazu hatte ich letztens schon einmal etwas geschrieben. Auch das sind nämlich Menschen, die da draußen rum rennen und darüber erzählen was das hier alles für ein Käse ist. Hausgemachter!

Wir hätten so gerne, dass unsere Firmen sich für uns einsetzten und möglichst auch noch Geld für Werbung ausgeben, um dem Image auf die Sprünge zu helfen. Wir erwarten aber gleichzeitig, dass unser Payout davon nicht beeinträchtigt wird. Wir wünschen uns, dass unsere Firma das gerade bügelt, was wir (zumindest zum Teil) mit zu verantworten haben.

Aber was könnten WIR selbst aktiv tun? Wie könnten WIR unserer Branche ein besseres Bild geben?

Selbst wenn auf der einen Seite das Unmögliche plötzlich wahr wird und unser Image öffentlich besser dargestellt würde, was würde es nutzen wenn WIR uns nicht verändern? Es ist ein Thema das uns alle angeht. Es betrifft nicht eine bestimmte Firma, ein bestimmtes  Team oder einen einzelnen Networker. Es betrifft uns alle und wir können es nur verändern, wenn wir unser Bewusstsein diesbezüglich verändern.

Wenn wir alle einen gewissen Grad an Ethik verinnerlichen und ihn zu leben anfangen, dann haben wir eine gute Chance langfristig etwas zu verändern. Ich spreche nicht davon, dass wir alle eine zweite Mutter Theresa werden sollen. Das wäre wohl doch zu viel abverlangt in unseren Reihen.

Ich spreche auch nicht vom Unmöglichen. Ich spreche davon unser bestes zu tun um jemandem ein realistisches Bild über seine Möglichkeiten im Network zu geben und Übertreibungen zu unterlassen. Ich spreche davon, jemandem zu sagen mit wie viel Arbeit es verbunden ist, hier hoch zu kommen und das Dir, einem nichts geschenkt wird. Ich spreche davon, einem Interessenten zu sagen, dass sein Erfolg von seinem Einsatz abhängt und zwar noch bevor er unterschrieben hat. Ich spreche davon, Menschen zu inspirieren mit unseren unglaublichen Möglichkeiten  aber nicht mit Unwahrheiten zu manipulieren. Ich spreche davon, authentisch zu sein, egal ob alter Hase oder gerade frisch dabei. Es ist ein vielleicht langer Weg und eine große Herausforderung. Aber ich glaube es ist machbar.

WAS DENKST DU? Was bist Du bereit in Zukunft dafür zu tun oder zu verändern in Deiner täglichen Arbeit, um dies möglich zu machen?

Die Antworten überlasse ich, wie immer, am liebsten jedem einzelnen von Euch selbst.

In diesem Sinne, auf ein positives Image

Eure

Dany

16. Juli 2010

1 Kommentar

  1. Herbert Pomberg

    Dieser Beitrag spiegelt genau meine eigene Sicht zu diesem Thema.

    Danke für diesen Beitrag!

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